Nachtarbeit ist eine besondere Form der Arbeitszeit, die besondere Anforderungen an die Mitarbeiter und die Arbeitgeber stellt. In diesem Hilfe-Artikel erfahren Sie, was Nachtarbeit ist, wie sie geplant und bezahlt wird und welche Rechte und Pflichten Sie als Nachtarbeiter haben.
Nachtarbeit ist die Arbeit, die in Deutschland üblicherweise zwischen 23 Uhr und 6 Uhr erbracht wird. Dabei muss mindestens zwei Stunden in diesem Zeitraum gearbeitet werden. Nachtarbeit kann sowohl regelmäßig als auch gelegentlich vorkommen. In einigen Branchen, wie zum Beispiel in der Gastronomie, im Gesundheitswesen oder in der Produktion, ist Nachtarbeit unvermeidbar und notwendig.
Nachtarbeit wird in einem Schichtplan eingeplant, der die Arbeitszeiten der Mitarbeiter festlegt. Ein Schichtplan sollte möglichst frühzeitig bekannt gegeben werden und die gesetzlichen Vorgaben zur Arbeitszeit einhalten. Dazu gehören zum Beispiel die maximale Arbeitszeit pro Tag und Woche, die Mindestruhezeiten zwischen den Schichten und die Anzahl der freien Tage pro Monat. Ein Schichtplan sollte auch die individuellen Bedürfnisse der Mitarbeiter berücksichtigen, wie zum Beispiel familiäre oder gesundheitliche Einschränkungen.
Nachtarbeit wird in der Regel höher vergütet als Tagarbeit. Dies kann entweder durch einen Zuschlag auf den Stundenlohn oder durch eine entsprechende Freizeitausgleich erfolgen. Die Höhe des Zuschlags oder des Freizeitausgleichs richtet sich nach dem Tarifvertrag oder dem Arbeitsvertrag. In Deutschland beträgt der übliche Mindestzuschlag für Nachtarbeit 25 Prozent des Stundenlohns. Der Umfang des Zuschlags bzw. des Freizeitausgleichs ist gesetzlich nicht exakt festgelegt, er muss jedoch „angemessen“ sein.
Nachtarbeit hat sowohl Vor- als auch Nachteile für die Mitarbeiter. Zu den Vorteilen gehören zum Beispiel eine höhere Bezahlung, eine ruhigere Arbeitsatmosphäre oder mehr Flexibilität bei der Freizeitgestaltung. Zu den Nachteilen gehören zum Beispiel eine gestörte Schlafqualität, ein erhöhtes Gesundheitsrisiko oder eine geringere soziale Integration. Um die negativen Folgen von Nachtarbeit zu minimieren, sollten Mitarbeiter darauf achten, soweit möglich einen regelmäßigen Schlafrhythmus einzuhalten, eine gesunde Ernährung zu pflegen und ausreichend Sport zu treiben.
Nachtarbeit in MiaPlan
Um Nachtarbeit zu aktivieren, wird in MiaPlan zunächst im Reiter „Betrieb“ für die Mitarbeiter das Kontrollkästchen in der Spalte „Nachtarbeit“ aktiviert. Fortan werden automatisch für diese Mitarbeiter die Nachtarbeits-Stunden gezählt. Üblicherweise gilt dies zwischen 23:00 Uhr und 06:00 Uhr. Diese Zeiten lassen sich im Reiter „Einstellungen“ anpassen.
Sobald ein Mitarbeiter in dieser Zeit Arbeitet, werden die Nachtarbeits-Stunden im Reiter „Statistik“ in den folgenden Spalten angezeigt.
Nachtarbeit (h)
Diese Spalte zeigt die geleisteten Nachtarbeitsstunden im Planungszeitraum. Diese werden nur angerechnet, wenn mehr als zwei Stunden Nachtarbeit pro Nacht geleistet werden (exklusive Pause) und wenn sich um einen Nachtarbeiter (siehe Reiter „Betrieb“) handelt. Beginn und Ende der Nachtarbeit können in den Einstellungen festgelegt werden.
Nachtarbeit (%)
Diese Spalte zeigt die Nachtarbeits-Vergütung in Stunden, also die anzurechnenden Stunden (Faktorisierung) für Nachtarbeit. Üblicherweise werden 100% der Nachtarbeit angerechnet, somit entspricht diese Spalte der Spalte „Nachtarbeit (h)“.
Für den Fall, dass Bereitschaftsdienste geleistet werden, werden nur 15% der Nachtarbeits-Stunden angerechnet. Dieser Standardwert lässt sich im Reiter „Einstellungen“ unter „Bereitschaftsdienst“ anpassen.